Wie "erziehe" ich erwachsene Menschen, junge Erwachsene? Ist dies überhaupt möglich? Ich frage mich, mit dem Hintergrund dass diese jahrelang durch Strafe und Lob gepusht wurden, ob sie genügend Motivation haben, Dinge für sich zu tun. Ich kenne es von mir selbst, dass ich durch die Erziehung die ich genossen habe, oft nicht weiss:
Was tut mir überhaupt gut? Was brauche ich? Was will ich? Was stelle ich mir für meine Zukunft vor? Dazu kommt die Rollenidentität, aus der ich oft nicht herausfinde. Wie also geht es wohl jungen Menschen, die sich dieser ganzen Mechanismen überhaupt nicht bewusst sind.
Wichtig zumindest scheint mir, zu allererst zu einer Kommunikation zu finden, die Respekt erkennen lässt, Respekt und die klare Aussage: "Ich traue Dir zu, dass Du Dein Leben in die Hand nimmst wie es für Dich richtig ist."
Mittwoch, 31. März 2010
Freitag, 26. März 2010
Soziale Kompetenz
"Das kompetente Kind" von Jesper Juul, ein wunderbares Buch über Eltern und Kinder, Erziehung, Konflikte, Grenzen und Respekt!!
Juul geht davon aus, dass das Kind von Geburt an sozial und emotional ebenso kompetent ist, wie ein Erwachsener. Diese Kompetenz, die sich entsprechend der kindlichen Reife äußert, muß ihm nicht erst durch Erziehung, d.h. durch die Eltern oder durch Institutionen, beigebracht werden. Traditionelle Erziehung, so Juul, benutzt überwiegend verbale Strategien. Damit wird ignoriert, dass Kinder Verhalten durch Imitation lernen. Kinder müssen beobachten und experimentieren dürfen, dann fügen sie sich durch Nachahmung in die Kultur ein. So kooperieren Kinder. Ein ständiger Strom von Ermahnungen und Erklärungen bewirkt, dass das Kind sich dumm fühlt oder falsch. Auch wenn der Umgangston eher freundlich und verständnisvoll ist, wird dennoch die Botschaft gesendet: "Du bist nicht gut genug". Damit wird dem Selbstbild und der Selbstachtung des Kindes großer Schaden zugefügt. Ein Kind kann sich dagegen nicht wehren.
Kinder sehen sich "in Beziehung" zu anderen. Sie sind ursprünglich sozial. Von dieser Grundlage geht Juul bei seiner Arbeit aus. Berater, Lehrer und Erzieherinnen und viele Eltern gehen von der Annahme aus, dass Kinder noch keine vollständigen sozialen Wesen sind, und dass die Erwachsenen, die sozialen Kompetenzen ihnen erst beibringen müssen. Lehrplänen von Schulen und Erziehungskonzepte von Kindergärten dokumentieren diese Haltung.
Jedes auffällige Verhalten von Kindern und Jugendlichen, so Juul, kann man auf zwei Ursachen zurückführen: Entweder haben Erwachsene die kindliche Integrität verletzt oder die Kinder haben überkooperiert. Eltern und Experten konzentrieren sich regelmäßig auf das unangepasstes Verhalten. Juul plädiert dafür, Kindern auf eine andere Art und Weise zu begegnen. Sein Konzept ist, herauszufinden, 'wer das Kind ist' und nicht zu erklären, 'warum es sich so verhält'. Dieses Vorgehen hält Juul für den einzigen Weg, eine tragfähige Beziehung zum Kind herzustellen. Juul hält es für unproduktiv und unethisch Verhalten zu klassifizieren, nach Symptomen zu ordnen und Syndrome und Störungen zu diagnostizieren, in der Annahme, dass bei exakter Diagnose eine Methode zur Behandlung abweichenden Verhaltens entwickelt werden kann. Auf diese Art und Weise würden nicht Menschen, sondern Symptome behandelt. Juul stellt nicht in Abrede, dass Kinder Symptome oder symptomatisches Verhalten zeigen. Er bestreitet auch nicht das Recht der Erwachsenen, Kinder an unsozialem Verhalten zu hindern! Doch er hält die Konzentration auf kindliche Defizite und Störungen für langfristig destruktiv.
Juul geht davon aus, dass das Kind von Geburt an sozial und emotional ebenso kompetent ist, wie ein Erwachsener. Diese Kompetenz, die sich entsprechend der kindlichen Reife äußert, muß ihm nicht erst durch Erziehung, d.h. durch die Eltern oder durch Institutionen, beigebracht werden. Traditionelle Erziehung, so Juul, benutzt überwiegend verbale Strategien. Damit wird ignoriert, dass Kinder Verhalten durch Imitation lernen. Kinder müssen beobachten und experimentieren dürfen, dann fügen sie sich durch Nachahmung in die Kultur ein. So kooperieren Kinder. Ein ständiger Strom von Ermahnungen und Erklärungen bewirkt, dass das Kind sich dumm fühlt oder falsch. Auch wenn der Umgangston eher freundlich und verständnisvoll ist, wird dennoch die Botschaft gesendet: "Du bist nicht gut genug". Damit wird dem Selbstbild und der Selbstachtung des Kindes großer Schaden zugefügt. Ein Kind kann sich dagegen nicht wehren.
Kinder sehen sich "in Beziehung" zu anderen. Sie sind ursprünglich sozial. Von dieser Grundlage geht Juul bei seiner Arbeit aus. Berater, Lehrer und Erzieherinnen und viele Eltern gehen von der Annahme aus, dass Kinder noch keine vollständigen sozialen Wesen sind, und dass die Erwachsenen, die sozialen Kompetenzen ihnen erst beibringen müssen. Lehrplänen von Schulen und Erziehungskonzepte von Kindergärten dokumentieren diese Haltung.
Jedes auffällige Verhalten von Kindern und Jugendlichen, so Juul, kann man auf zwei Ursachen zurückführen: Entweder haben Erwachsene die kindliche Integrität verletzt oder die Kinder haben überkooperiert. Eltern und Experten konzentrieren sich regelmäßig auf das unangepasstes Verhalten. Juul plädiert dafür, Kindern auf eine andere Art und Weise zu begegnen. Sein Konzept ist, herauszufinden, 'wer das Kind ist' und nicht zu erklären, 'warum es sich so verhält'. Dieses Vorgehen hält Juul für den einzigen Weg, eine tragfähige Beziehung zum Kind herzustellen. Juul hält es für unproduktiv und unethisch Verhalten zu klassifizieren, nach Symptomen zu ordnen und Syndrome und Störungen zu diagnostizieren, in der Annahme, dass bei exakter Diagnose eine Methode zur Behandlung abweichenden Verhaltens entwickelt werden kann. Auf diese Art und Weise würden nicht Menschen, sondern Symptome behandelt. Juul stellt nicht in Abrede, dass Kinder Symptome oder symptomatisches Verhalten zeigen. Er bestreitet auch nicht das Recht der Erwachsenen, Kinder an unsozialem Verhalten zu hindern! Doch er hält die Konzentration auf kindliche Defizite und Störungen für langfristig destruktiv.
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Achtsamkeit,
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Lernen
Freitag, 19. März 2010
Veränderung von mir und meinem Umfeld
Gerade in den letzten Monaten spüre ich wieder sehr deutlich, dass, wenn ich grosse Schritte mache, mich verändere, die Menschen in meinem Umfeld sich automatisch auch verändern.
Das ist sehr beruhigend, da ich mich so nicht ständig gezwungen fühle, hektisch am anderen herumzunörgeln und zu versuchen, ihn zu Schritten zu bewegen. Denn ich weiss ja eigentlich: die Schritte kann ich auch tun, der andere, so er wirklich zu mir gehört, kommt automatisch mit.
Ich glaube dass hat zum einen mit Ausstrahlung und Vorbildfunktion zu tun, zum anderen damit, dass mein Gegenüber ja eine Art Spiegel von mir ist - wie ich in den Wald rufe, so schallt es heraus...
Das ist sehr beruhigend, da ich mich so nicht ständig gezwungen fühle, hektisch am anderen herumzunörgeln und zu versuchen, ihn zu Schritten zu bewegen. Denn ich weiss ja eigentlich: die Schritte kann ich auch tun, der andere, so er wirklich zu mir gehört, kommt automatisch mit.
Ich glaube dass hat zum einen mit Ausstrahlung und Vorbildfunktion zu tun, zum anderen damit, dass mein Gegenüber ja eine Art Spiegel von mir ist - wie ich in den Wald rufe, so schallt es heraus...
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