Donnerstag, 30. April 2009

Zeichen und Interpretationen

Ist es wirklich möglich, die tatsächliche Bedeutung von etwas zu erkennen? Häufig ist die Bedeutung der Dinge von unseren eigenen Interpretationen abhängig. Ich möchte das gar nicht bewerten sondern nur feststellen - wie bei allen Dingen gibt es hier zwei Möglichkeiten: eine konstruktive Bedeutung zu kreieren, oder eine destruktive zu 'erfinden'. Alles hat zwei Seiten, so bei Dingen gegen die ich mich wehre, wie z.B. Dinge ich verliere, Bahnen die ich verpasse, etc. Die Frage ist, was ich persönlich daraus mache bzw. ob ich sagen kann, dass ich trotz eines bestimmten Ereignisses glücklich sein kann. Es ist also meine Entscheidung, wohin ich meinen Fokus richte, auf den Mangel oder auf die Fülle.

Mittwoch, 29. April 2009

Verantwortung

Wenn ich aktiv die Verantwortun für meine jetzige Situation übernehme, dann wird mir meist ganz schnell klar, dass ich auch die Situation verändern kann. Oft vergesse ich dies... fühle mich als Opfer.. und erleide meist einen heftigen Energieverlust der sich in einem Gefühl von "gebleiert-sein" ausdrückt. Ich kann dann nicht schlafen bin aber total erschöpft, die Augen tränen, ich bin unglaublich müde. Wenn ich allein nicht aus dem Opferstatus herauskomme oder "vergessen" habe, worum es geht: Ein Impuls von aussen (z.B. von einer Kollegin) hilft mir dann zumeist, die Verantwortung wieder zu übernehmen, und ich bin wieder Herr der Lage. Meist stelle ich mir vor, wie ich ein wunderschönes Päckchen entgegenehme. Der Symbolcharakter ist unglaublich, es funktioniert immer, die Müdigkeit verfliegt schnell und ich habe meinen freien Willen wieder.

Samstag, 25. April 2009

Neue Wege

Neue Wege entstehen
indem man sie geht.


f. kafka

Freitag, 24. April 2009

zum Kommentar....:)

Jip aber auch die würde es ja anzunehmen gelten wenn ich bereit bin nicht zu werten sondern zu auch zu integrieren, was ich als negativ erachtete. Es einfach als zugehörig zu sehen, es hat alles seine existenzberechtigung. Es gilt nichts wegzumachen sondern lediglich (nach dieser Sichtweise zumindest) bewusst zu haben, zu sehen und zu erlauben. Dies als ersten Schritt.

Glück

Was bedeutet es glücklich zu sein?
Im Grunde streben wir doch alle nach dem Glück, denn was auch immer wir uns wünschen, einen Partner, einen guten Job, mehr Geld, und so weiter, letztlich soll es uns eins bringen: Glück und Zufriendenheit. Bringt das permanente Streben nach Erfolg, Liebe, Leistung, uns das ersehnte Glück? Wahrscheinlich bleibt bei den meisten das Gefühl, das irgendetwas fehlt... 
Vielleicht fehlt uns aber gar nichts, vielleicht ist alles schon in diesem Moment da, und unsere Unzufriedenheit entstammt 'nur' aus der Ablehnung des jetztigen Zustands, den wir als nicht bunt, schön, erfüllend genug empfinden. Die meisten Dinge die wir erreichen machen uns nur für kurze Zeit glücklich, und dann jagen wir dem nächsten Objekt der Begierde hinterher um den Zustand wieder erreichen zu können. Wenn unsere grundlegenden Bedürfnisse und mehr gestillt sind, und wir trotz allem nicht glücklich sind, bedeutet das doch: wir können es nirgends finden solange wir nicht diesen einen Moment, das Jetzt, wie E. Tolle es auch nennt, annehmen und lieben könnnen. Wenn wir aufhören, unsere Gedanken allein der Zukunft und dem was sein könnte zu widmen, und mit dem glücklich sind, was gerade ist, inbegriffen der Dinge die wir normalerweise ablehnen würden, dann könnten wir dem Glück ein Stück näher kommen. Wie alles im Leben ist auch dies ein Lern- und Bewusstwerdungsprozess.

Nur wenn wir auch die Hölle lieben können, 
werden wir den Himmel finden.
(unbekannter Verfasser)

Donnerstag, 23. April 2009

Leichtigkeit

Als ich mit meiner Arbeit im "Bereich Bewusstsein" anfing, mich auf die Suche nach dem Sinn des Lebens machte, das Gefühl hatte, dass alles was bisher war mich nicht richtig erfüllt hatte, irgendetwas "nicht stimmt", war ich der absoluten Meinung, dass Veränderungen mit viel und harter Arbeit und vor allem mit Schmerzen verbunden sein müssen. Wie viele quälende Seminare habe ich besucht - wie viele Keller durchschritten und Sümpfe überquert und wie oft Schmerzen von früher wieder und wieder hochgeholt. Oft völlig unnötig, wie ich heute finde. Um ein gebrochenes Bein zu heilen, muss ich es nicht unbedingt wieder und wieder brechen. Mag sein, dass Schmerzen und wühlen in der Vergangenheit ab und an notwendig, sind um Erlebnisse und Ursachen ins Bewusstsein zu bringen, aber dann sollte es auch reichen. Ich bin für mehr Leichtigkeit:) und Stuart Wilde spricht mir damit aus der Seele:

"Das Leben war nie als Kampf gedacht,
sondern nur als sanftes Voranschreiten
von einem Punkt zum anderen,
wie eine Wanderung durch ein Tal
an einem sonnigen Tag."

(Stuart Wilde)

Mittwoch, 22. April 2009

Zitat von Emile Zola

Viele haben Angst, ihre Emotionen zu zeigen, wir haben gelernt, Fassung zu bewahren und unsere Emotionen als nicht so wichtig abzutun, sie vor uns selbst und anderen zu verstecken.
Was tun wir uns an, wenn wir einen Teil von uns selbst verleugnen. Die Integration und Annahme von Gefühlen können wir wieder lernen und gehört zur Heilung, zum Ganz-werden im weitesten Sinne. 

" Ich bin hier, um laut zu leben"
Emile Zola

Montag, 20. April 2009

Aufstellungsarbeit - Einzelarbeit/Guppenarbeit

"Wo genau liegt der Unterschied zwischen einer Aufstellung als Gruppenarbeit und Aufstellungsarbeit bzw. Coaching in einer Einzelsitzung?"

Aufstellungen erfolgen im Normalfall in einer Gruppe. Wie im Artikel „wie funktionieren Aufstellungen“ beschrieben wählt der, der aufstellt die notwenigen Ressourcen aus der Gruppe aus und stellt sie intuitiv in den Raum. Dann arbeite ich als Leiterin der Aufstellung mit den Repräsentanten, die ausgewählt wurden.
In einer Einzelaufstellung oder auch „systemische Einzelarbeit“ genannt, wählt der, der aufstellt entweder Stühle, beliebige Gegenstände oder Zettel, die er beschriftet. Die Arbeit erfolgt dann analog. Im Unterschied. Zur Gruppenarbeit arbeite ich nur mit dem Klienten selbst. Er übernimmt alle Positionen.
Das Coaching ist unabhängig von der Therapieform. Ich selbst wähle meistens das Gespräch. Wobei ich Elemente aus der Aufstellungsarbeit gern integriere – dann, wenn es passt und der Klient offen ist.

(Heike Behr)

Sonntag, 19. April 2009

Angst nach der Aufstellung...

Noch einmal zurück zu den Ängsten, was nach der Aufstellung ist ...

"Was ist wenn ich dann mit meinem Leben nicht mehr klarkomme?"

Ein einfühlsamer Leiter von Aufstellungen wird achtsam mit dem Klienten sein und achtsam bei dem, was sic zeigt. Daher sollte es im Idealfall erst gar nicht soweit kommen, dass Menschen nach einer Aufstellung nicht mehr mit dem Leben klar kommen. Grundsätzlich empfehle ich sowieso ein Nachgespräch / Coaching. Sollte es dennoch sein, dass jemand so sehr getroffen ist, dass es ihn erschüttert, sollte der Aufstellungsleiter dies bemerken und mit dem Klienten reden.

Ich bevorzuge generell die Klärung im jetzt und sehe soweit zurück, wie notwendig. Da reduziert sich die Gefahr und die Klienten gehen entspannter raus als sie rein gekommen sind.

(Heike Behr)

Samstag, 18. April 2009

Was kann man 'aufstellen'?

Mein Eindruck ist, dass die Vorstellung vorherrscht, dass es in (Familien)Aufstellungen, die ja mittlerweile auch nur 'Aufstellungen' heissen, so wie auch meine Kollegin Heike Behr in Berlin sie praktiziert, nur um Familienstrukturen geht... Daher habe ich sie konkret hierzu interviewt - und auch gleich Antworten bekommen, wann welche Aufstellung unterstützend sein kann.

"Was kann man alles Aufstellen? Geht es in erster Linie um die Familienmitglieder?"

Das Familienstellen geht in erster Linie um die Familienmitglieder – genauer gesagt um die Beziehungen und Verstrickungen innerhalb des Familiensystems.

Die systemische Aufstellung betrachtet Systeme im Allgemeinen. Dazu gehört natürlich auch das Familiensystem. Darüber hinaus kann alles aufgestellt werden, was in Beziehung ist. Dazu gehören unter anderem:

Beziehungen zu Menschen (Partner, Chef, Nachbar, Freundin,…),
Dies macht Sinn bei Konflikten mit bestimmten Personen um die Hintergründe zu erkennen und gute Lösungen zu finden
Beziehung zu Gefühlen (Wut, Aggressivität, Neid, Freude, …)
Hilfreich, wenn wir keinen oder wenig Kontakt zu bestimmten Gefühlen haben oder Gefühle zu intensiv sind.
Beziehung zum Körper (Wunschfigur, Krankheit,..)
Bei körperlichen Krankheiten lässt sich der psychosomatische Anteil erkennen und klären. Ist die Krankheit rein psychosomatisch, kann auch eine komplette Auflösung des Problems eintreten. Das ersetzt natürlich nicht den Besuch bei einem Arzt, der den körperlichen Befund stellt.
Bei psychischen Krankheiten kann der Teil betrachtet werden, der eine Ursache in der Kindheit / Vergangenheit hat. Sind die Ursachen anderer Art (z.B. organisch oder genetisch) muss natürlich ein Psychiater besucht werden.
Beziehung zu Erfolg, einem glücklichen Leben, Geld,…
Immer dann, wenn ich zu wenig oder zu viel von etwas habe

(Anwort von Heike Behr)

Freitag, 17. April 2009

Glaube an Aufstellungen

Eine superwichtige Frage die mir ganz ganz häufig gestellt wird, es ist immer noch so, dass die wissenschaftliche Beweisbarkeit von Dingen DAS Kriterium für viele ist, ob etwas funktioniert oder nicht... und die gibt es bei Aufstellungen (noch?) nicht...

"Muss ich an Aufstellungen glauben? Also das es funktioniert?"

Aus meiner Sicht nein. Allerdings stellt sich mir die Frage warum jemand Zeit und Geld investieren sollte, wenn er nicht daran glaubt.
(Heike Behr)

Nach der Aufstellung...

Viele meiner Klienten, Freunde, Bekannten, etc. haben ein gewisses Mass an Angst vor Aufstellungen ... vor der Aufstellung an sich, aber auch vor dem 'danach', eine Angst, ob sich das eigene Leben vielleicht anders gestaltet, ob ich mit mir noch 'zurechtkomme'...

"Bin ich nach einer Aufstellung ein anderer Mensch?"

Ja und nein. Natürlich ist jeder nach der Aufstellung der bzw. die Gleiche. Andererseits wird mir im Normalfall in einer Aufstellung etwas bewusst und diesen Teil kann ich dann auch nicht mehr ignorieren. Die Erkenntnis wirkt bewusst oder unbewusst weiter – dies gilt aber auch für jede andere „therapeutische Arbeit“, in der mir etwas bewusst wird.

(Antwort von Heike Behr)

Ich möchte hier gern noch ergänzen, dass es für Veränderungen, wie für alle Lernprozesse, wichtig ist, 'weiterzumachen', wenn man wirklich etwas 'Neues' erreichen möchte. Weitermachen muss nicht bedeuten Aufstellungen am laufenden Band, sondern kann alles mögliche sein, Bewusstseinsarbeit im weitesten Sinne. Meditation, Kinesiologie, Yoga, therapeutische Sitzungen, ...

Donnerstag, 16. April 2009

Häufige Fragen: "Telefoncoaching"

Häufig arbeiten meine Kollegin Heike Behr und ich telefonisch mit Klienten. Oft werde ich gefragt warum ich das mache und ob das denn überhaupt 'etwas bringt'...

"Wie genau und warum funktioniert das Coaching am Telefon?"

Das Coaching am Telefon funktioniert genauso wie in einem Praxisraum. Der Unterschied ist nur, dass man sich nicht sieht und das hat - wie alles im Leben – Vor- und Nachteile. Der Nachteil ist man könnte nicht Vorort eingreifen. Daher wäre ein Telefon-Coaching mit einem labilen Menschen eher ungeeignet. Einer der Vorteile ist, dass viele Klienten sich freier fühlen und weniger genieren heikle Themen anzusprechen – das Telefonat baut also eine Hemmschwelle ab. Ein weitere und nicht zu unterschätzender Vorteil ist die eingesparte Zeit – der Klient spart sich oft 2 Stunden Fahrt.

(Antwort von Heike Behr)

Ziele setzen

Ob es um berufliche oder private Ziele geht: Wichtig ist zunächst, dass Sie Ihre Ziele präzise auszuformulieren:

- Ziele sollten quantitativ und qualitativ bestimmt sein. Eine Formulierung wie "Ich will schlanker werden" ist nicht konkret genug. Besser: „Ich möchte 5 Kilo abnehmen".

- Ziele sollten zeitlich bestimmt sein. Also nicht: "in nächster Zeit", sondern "bis Ende des Monats/Jahres".

- Ziele sollten überprüfbar sein - falls dies nicht möglich ist so war die Zielformulierung vermutlich zu ungenau ("schlanker werden" ist zu unbestimmt).

- Ziele können und sollten natürlich an veränderte Rahmenbedingungen angepasst werden.

- Halten Sie Ihre Ziele stets schriftlich fest.

- Ziele sollten realistisch formuliert, also realisierbar sein: Rom wurde nicht am einem Tag gebaut, und es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. ;)

Samstag, 11. April 2009

Hellinger - Familienaufstellungen

"Bert Hellinger (* 16. Dezember 1925 in Leimen (Baden)[1], nach anderen Angaben Köln[2]) ist ein deutscher Familientherapeut und Buchautor. Er war viele Jahre lang als Theologe Leiter einer südafrikanischen Missionsschule. Später entwickelte er, unter Abwandlung von Methoden der systemischen Familientherapie, mit der Familienaufstellung ein von ihm als „Lebenshilfemethode“ bezeichnetes, teilweise dramatisch-spektakuläres Arbeiten mit Menschen, das wegen seiner Art und teilweise iatrogenen Auswirkungen mit zunehmendem Bekanntwerden beständig umstrittener wurde. Er selbst versteht sich als Praxisphilosoph oder Lebenslehrer, seine Arbeit als angewandte Lebenshilfe. Sein Taufname ist Anton Hellinger, als Ordensmitglied der Kongregation der Mariannhiller Missionare führte Hellinger den Namen Suitbert, abgekürzt als „Bert“. Diesen Kurznamen behielt er auch nach seinem Ordensaustritt 1971 bei."

(Quelle: Wikipedia)

Freitag, 10. April 2009

Gegensätze und Heil-Sein

"Das Ego des Menschen macht es ihm unmöglich, in irgendeiner Form Einheit oder Ganzheit wahrzunehmen, zu erkennen oder sich nur vorzustellen. Das Bewusstsein zerspaltet und zerlegt alles in Gegensatzpaare, die wir, wenn sie uns herausfordern, als Konflikt erleben. Sie zwingen uns, zu unterscheiden und dann eine Entscheidung zu treffen. Unser Verstand tut nichts anderes als ständig die Wirklichkeit in immer kleinere Stücke zu zerlegen (Analyse) und zwischen den Stücken zu unterscheiden (Unterscheidungsvermögen). So sagt man dann Ja zum einen und gleichzeitig Nein zu seinem Gegenstück - "denn Gegensätze schliessen sich ja bekanntlich aus". Doch mit jedem Nein, mit jedem Ausschluss zementieren wir unser Un-heil-sein, denn um heil zu sein, dürfte uns ja nichts mehr fehlen. Vielleicht wird hier spürbar, wie eng das Thema Krankheit-Heilung mit der Polarität verbunden ist - man kann noch deutlicher formulieren: Krankheit ist Polarität, Heilung ist Überwindung von Polarität."

Th. Detlefsen, R. Dahlke: "Krankheit als Weg"

Donnerstag, 9. April 2009

Aufstellungsarbeit - wie funktioniert's

Wie funktionieren Aufstellungen?

Der Klient definiert kurz die Fragestellung - bzw. der Aufsteller hilft bei der Themensuche/Fragestellung und wählt anschließend aus der Gruppe Stellvertreter für sich selbst und alle weiteren notwendigen Ressourcen, die für die Fragestellung relevant sind. Anschließend führt er die Stellvertreter - auch Repräsentanten genannt - intuitiv an einen Platz im Raum. (Ist-Situation)

Der Klient setzt sich an einen Platz, von wo aus er alles gut beobachten kann. Die Repräsentanten nehmen wahr, was sie empfinden, denken und fühlen. Durch „Aktionen“, wie beispielsweise räumliches Umstellen der Repräsentanten, „Rückgaberituale“ und verbale Interaktionen entwickelt der Aufstellungsleiter gemeinsam mit den Repräsentanten eine neues Bild. (Lösungsbild).

Das in der Aufstellung Erlebte und das Lösungsbild lässt der Klient wirken – der Prozess wirkt unbewusst weiter.

Bisher gibt es keine wissenschaftliche Erklärung für die Wirkungsweise einer Aufstellung; d.h. wieso nimmt der Repräsentant die Gefühle einer fremden Person wahr und wie wirkt das in der Aufstellung erarbeitete anschließend auf das nicht anwesende Gesamtsystem. Dass Aufstellungen wirken, zeigt die Erfahrung.

(Text: Heike Behr, Berlin)

Mittwoch, 8. April 2009

zur Selbstliebe

Der Sprung in der Schüssel
(Herkunft unbekannt)
Es war einmal eine alte chinesische Frau, die zwei große Schüsseln
hatte, die von den Enden einer Stange hingen, die sie über ihren Schultern trug.
Eine der Schüsseln hatte einen Sprung, während die andere heil war und stets eine volle Portion Wasser fasste. Am Ende der Wanderung vom Fluss zum Haus der alten Frau war die Schüssel mit dem Sprung jedoch immer nur noch halb voll.
Zwei Jahre lang geschah dies täglich: die alte Frau brachte immer anderthalb Schüsseln Wasser mit nach Hause. Die makellose war natürlich sehr stolz auf ihre Leistung, aber die arme Schüssel mit dem Sprung schämte sich wegen ihres Makels und war betrübt, dass sie nur die Hälfte dessen verrichten konnte, wofür sie gemacht wurde.
Nach 2 Jahren, die ihr wie ein endloses Versagen vorkam, sagte die Schüssel zu der alten Frau: „ich schäme mich so wegen meines Sprungs, aus dem auf dem ganzen Weg zu deinem Haus immer Wasser lauft.“
Die alte Frau lächelte. „ist dir aufgefallen, dass auf deiner Seite des Weges Blumen blühen, aber auf der anderen Seite der anderen Schüssel nicht?“ ich habe auf deiner Seite des Pfades Blumensamen gesät, weil ich mir deines Fehlers bewusst war. Nun gießt du sie jeden Tag, wenn wir nach Hause laufen. Zwei Jahre lang konnte ich diese wunderschönen Blumen pflücken und den Tisch damit schmücken. Wenn du nicht genauso wärst, wie du bist, würde diese Schönheit nicht existieren und unser Haus beehren.“
(Quelle: Heike Behr, http://lebenunderkenntnis.blogspot.com/)

Dienstag, 7. April 2009

Erziehung & Motivation

"Das möglicherweise wertvollste Resultat jeglicher Erziehung ist die Fähigkeit, sich selbst zu motivieren und das zu tun, was getan werden muss - ganz gleich, ob es einem gefällt oder nicht."

(Thomas Huxley)

Montag, 6. April 2009

Die Welt verändern

Mulla Nasrudins Geburtstag
aus Lienhard Valentin: Mit Kindern neue Wege gehen (S. 167f)

Mulla Nasurdin war mittlerweile ein alter Mann geworden. An seinem siebzigjährigen Geburtstag gab er ein Fest, zu dem er all seine Freunde eingeladen hatte. Nachdem sie gegessen hatten und sich gemütlich zusammensetzten, um zu plaudern, fragte ihn sein bester Freund: "Mulla, erzähle uns, wie du das Leben heute siehst. Was hat sich vor allem geändert im Laufe der Jahre?"
Der Mulla dachte noch eine Weile nach. Dann antwortete er: "Weisst Du, als ich noch ein junger Mann war, war ich ein Heisssporn. Ich wollte die Welt verändern. Als ich dann die mittleren Jahre erreichte, wurde ich bescheidener. Ich bat Allah um die Kraft, wenigstens die Menschen um mich herum ändern zu können. Aber auch das hat sich als hoffungslos herausgestellt. Heute habe ich nur noch ein Gebet. Ich bitte Allah um die Gnade, dass wenigstens ich selbst mich verändern möge.

Mittwoch, 1. April 2009

Bewusstseinsarbeit

Wir alle sind schon in Situationen geraten, in denen wir spürten, dass etwas nicht stimmt oder wir einen Fehler machen, aber wir wussten nicht, welchen.

"Wo stehe ich gerade? Wer oder was bin ich? Wo sind meine Grenzen? Was sind meine tatsächlichen Bedürfnisse? Was ist meine Motivation?"

Durch Erkenntnis und Bewusstheit verwandeln wir verwirrende Lebensumstände und Ereignisse in nützliches Wissen. Bewusstheit steht immer am Beginn eines Lernprozesses

Oft hat unser Gefühl von Mangel, von Versagensangst oder das unbestimmte Gefühl, das irgendetwas im Leben nicht mehr stimmt oder unbefriegend ist, tiefere Wurzeln, die wir nicht erkennen können. Menschen handeln häufig aus unbewussten Motiven heraus, die sich zu Gewohnheiten verfestigen und zu einer bestimmten Wahrnehmung führen.

Der Wunsch nach Veränderung, nach mehr Freude am Tun, am Sein, das diffuse Gefühl, das irgendetwas nicht stimmt, dass der eingeschlagene Weg trotz Bemühungen doch nicht zum erwünschten Ziel geführt hat, der Wunsch nach mehr Klarheit und mehr Verständnis für sich selbst.