Mein Eindruck ist, dass die Vorstellung vorherrscht, dass es in (Familien)Aufstellungen, die ja mittlerweile auch nur 'Aufstellungen' heissen, so wie auch meine Kollegin Heike Behr in Berlin sie praktiziert, nur um Familienstrukturen geht... Daher habe ich sie konkret hierzu interviewt - und auch gleich Antworten bekommen, wann welche Aufstellung unterstützend sein kann.
"Was kann man alles Aufstellen? Geht es in erster Linie um die Familienmitglieder?"
Das Familienstellen geht in erster Linie um die Familienmitglieder – genauer gesagt um die Beziehungen und Verstrickungen innerhalb des Familiensystems.
Die systemische Aufstellung betrachtet Systeme im Allgemeinen. Dazu gehört natürlich auch das Familiensystem. Darüber hinaus kann alles aufgestellt werden, was in Beziehung ist. Dazu gehören unter anderem:
➢ Beziehungen zu Menschen (Partner, Chef, Nachbar, Freundin,…),
Dies macht Sinn bei Konflikten mit bestimmten Personen um die Hintergründe zu erkennen und gute Lösungen zu finden
➢ Beziehung zu Gefühlen (Wut, Aggressivität, Neid, Freude, …)
Hilfreich, wenn wir keinen oder wenig Kontakt zu bestimmten Gefühlen haben oder Gefühle zu intensiv sind.
➢ Beziehung zum Körper (Wunschfigur, Krankheit,..)
Bei körperlichen Krankheiten lässt sich der psychosomatische Anteil erkennen und klären. Ist die Krankheit rein psychosomatisch, kann auch eine komplette Auflösung des Problems eintreten. Das ersetzt natürlich nicht den Besuch bei einem Arzt, der den körperlichen Befund stellt.
Bei psychischen Krankheiten kann der Teil betrachtet werden, der eine Ursache in der Kindheit / Vergangenheit hat. Sind die Ursachen anderer Art (z.B. organisch oder genetisch) muss natürlich ein Psychiater besucht werden.
➢ Beziehung zu Erfolg, einem glücklichen Leben, Geld,…
Immer dann, wenn ich zu wenig oder zu viel von etwas habe
(Anwort von Heike Behr)
Samstag, 18. April 2009
Was kann man 'aufstellen'?
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